Ev.-Luth. Martinskirchgemeinde
Lampertswalde-Blochwitz

Dorfkirche Blochwitz

Eine der ältesten und schönsten Dorfkirchen Ostsachsens

Zur Geschichte:

1220

Erste Erwähnung des Dorfes Blochwitz und seiner Kirche

1439

Kirche und Dorf gehen als Besitz an die Familie von Lüttichau in Großkmehlen

Die Kirche bleibt bis ins 19. Jahrhundert Herrschaftskirche

1470

Einbau der Fußbodenfliesen, Wandmalerei im Chorraum

1668

Umbau und Ausmalung anlässlich der Hochzeit der Agnes von Einsiedel mit Siegfried von Lüttichau

1789

Der Turm wird bei Ausbesserungsarbeiten um 4 Meter gekürzt

1932

Abschluss Restaurierungsarbeiten im Inneren

Entdeckung der gotischen Wandmalerei und eines Gobelin aus dem 15. Jahrhundert, der unter der Altarplatte verborgen war

1998

Nach einer Gesamtbauzeit von 5 Jahren sind alle Innen- und Außenbaumaßnahmen abgeschlossen

Dazu zählen eine moderne Heizung, welche die Temperatur nur um 1 Grad pro Stunde ansteigen lässt, um das alte Holz ganz langsam zu erwärmen

Aber auch sämtliche Wand- und Deckenarbeiten, sowie Sanierung von Dach- und Dachstuhl

Von der Romanik bis zur Gegenwart

Der heutige Gesamteindruck der Dorfkirche wird zuallererst bestimmt von der prächtigen Ausmalung im Inneren:

Kassettendecke, Empore und Gestühl sind kunstvoll in Weiß, Grau und Zinnoberrot gestaltet.

Während die Kirche von außen sehr trutzig wirkt, ist die Stimmung im Inneren festlich und freundlich.

Die besondere kulturhistorische Bedeutung erwächst aus der nahezu vollständigen Bewahrung der gesamten Kirche und ihrer Ausstattungsstücke durch die Jahrhunderte hindurch. Bei aller Geschlossenheit des Eindruckes ist die Gestalt der Kirche doch in verschiedenen Epochen geprägt worden.

Die kleine Dorfkirche in Blochwitz am Rande Sachsens ist dadurch ein höchst kunstvolles und lebendiges Zeugnis geschichtlicher Entwicklungen. Die Außenmauern stammen aus der romanischen Zeit, wie auch der Taufstein in der Kirchenmitte. Der Findlingsstein unter der Kanzel, hat als Besonderheit ein eingeritztes Kreuz auf dem Stein.

Sicher war die Kirche schon in gotischer Zeit reich ausgemalt. Als Fragment davon ist ein Heiligenfries im Chorraum erhalten. Als wertvollstes Gut der Kirche müssen die Bodenfliesen angesehen werden. Sie wurden um 1470 verlegt. In einige von ihnen sind Katzenpfoten eingedrückt, die sich wie eine Spur durch die Kirche ziehen.

In der Renaissance wurde die Kanzel errichtet. Auch die beiden Bronzeglocken läuten seit dieser Zeit.

Empore, Gestühl, Altaraufsatz und Taufsteineinfassung kamen in der Epoche des Barock hinzu und wurden, wie die Kassettendecke, schwungvoll und mit großem Geschick ornamental bemalt. Die quadratischen Kassetten der Decke sind mit rotweißen Kreismotiven versehen. In der Mitte befindet sich je ein vergoldeter Hängezapfen.

Noch weitere 3 Besonderheiten zeichnen die Kirche aus. Die Beichttür zur Sakristei zeugt eindeutig davon, dass sich in diesem Gotteshaus über einen bestimmten Zeitraum einmal Katholiken und Protestanten zum Gebet versammelt haben müssen. In der Kirche ist ein menschlicher Handabdruck sichtbar, während über der Eingangstür zwei Fußabdrücke zu erkennen sind.